Zwei von fünf Briten zahlen bereits für mindestens einen werbefinanzierten Streaming-Dienst, wobei zu erwarten ist, dass werbefreie Alternativen bis 2026 nicht mehr erste Wahl sein werden.
Bezahlte werbegestützte Streaming-Dienste werden bis zum zweiten Quartal 2026 die werbefreien Dienste in britischen Haushalten überholen.
Die neuesten Ergebnisse von Entertainment on Demand (EoD) zeigen, dass Disney+ zwischen April und Juni 2025 den höchsten Anteil an neuen zahlenden Abonnenten seit über zwei Jahren erreicht hat, während Netflix mit Live-Sport, einer neuen Partnerschaft mit der NASA und langfristigen Strategien zur Zusammenführung von Inhalten in ganz Europa weiterhin innovativ ist.
Der Anstieg der werbefinanzierten Angebote in Großbritannien beschleunigt sich: 37 % der neuen Abonnements im zweiten Quartal 2025 waren kostenpflichtige VoD-Dienste - vor einem Jahr waren es nur 26 %. Insgesamt stieg die Verbreitung von werbefinanzierten Diensten im letzten Quartal auf zwei von fünf (41 %), ein Anstieg um 4 Prozentpunkte gegenüber Q1 2025.
Aktuelle Trends deuten darauf hin, dass die Zahl der Haushalte mit Zugang zu werbefinanzierten Streaming-Diensten bis zum zweiten Quartal 2026 die Zahl der Haushalte mit werbefreien Diensten übersteigen wird, was einen grundlegenden Wandel auf dem britischen Werbemarkt bedeutet.
Prime Video führt diesen Trend an: 83 % der Gesamtabonnenten - das entspricht fast 8 Millionen Haushalten - nutzen inzwischen das werbefinanzierte Angebot. Auch Paramount+ verzeichnete mit der Einführung neuer preisgünstigerer Angebote ab 4,99 £/Monat eine schnelle Akzeptanz. In nur 12 Monaten verdoppelte Paramount+ den Anteil seiner Abonnenten auf der werbefinanzierten Ebene von 25 % auf 49 %. In Großbritannien gibt es jetzt insgesamt 21 Millionen Ad-Tier-Abonnements, was einem Wachstum von 41 % im Laufe des Jahres entspricht.
Die wichtigsten Verhaltensweisen auf dem Video-on-Demand-Markt (VoD) im 2. Quartal 2025:
- Die Zahl der kostenpflichtigen Video-Streaming-Abonnements in Großbritannien erreichte im zweiten Quartal 2025 19,9 Millionen Haushalte, was einem Anstieg von 400.000 im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
- Disney+ konnte 22 % der neuen kostenpflichtigen Abonnements für sich verbuchen und belegte in diesem Quartal Platz 1.
- Paramount+ verzeichnete ein starkes Wachstum mit einem Anteil von 11 % an den neuen kostenpflichtigen Abonnements, was auf die neue, preisgünstigere Werbeform zurückzuführen ist.
- 44 % der britischen Haushalte haben inzwischen Zugang zu mindestens einem werbefinanzierten Streaming-Dienst, während 51 % werbefreie, kostenpflichtige Dienste nutzen.
- Mehr als ein Drittel (37 %) der Neuanmeldungen entfallen auf werbefinanzierte Abonnements, gegenüber 26 % im zweiten Quartal 2024.
- Pluto TV hat Probleme, die Zuschauer zu halten, während Samsung TV+ und Tubi weiterhin stark wachsen.
- Netflix' Adolescence war der meistgesehene Titel im 2. Quartal 2025, gefolgt von der neuen Staffel von Clarkson's Farm auf Prime Video und dem britischen Krimi Dept. Q.
Disney+ erreicht Zwei-Jahres-Hoch bei Neuabonnements
Disney+ konnte im 2. Quartal 2025 22% der neuen bezahlten Abonnements für sich verbuchen, der höchste Anteil seit mehr als zwei Jahren. Die zweite Staffel von "Andor" und die 21. Staffel von "Grey's Anatomy" trugen dazu bei, dass 20 % dieser neuen Abonnenten gewonnen werden konnten, aber der wichtigste Wachstumsfaktor waren überzeugende Werbe- und Partneraktivitäten. Die Zusammenarbeit mit der Lloyds Bank, O2 und Tesco Clubcard sowie ein zeitlich begrenztes Angebot von Disney+ Standard with Ads für £1,99/Monat für vier Monate erwiesen sich als äußerst effektiv.
Kürzlich hat Disney+ eine Partnerschaft mit ITV bekannt gegeben und damit eine einzigartige Vereinbarung zur gemeinsamen Nutzung von Inhalten mit dem traditionellen Fernsehsender geschlossen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden ausgewählte Sendungen ohne zusätzliche Kosten für die Zuschauer auf beiden Plattformen geteilt, wobei "The Bear", "Love Island" und "Andor" nun auf beiden Kanälen verfügbar sind.
Die Innovation von Netflix erreicht astronomische Höhen
Aus den Rückmeldungen der Abonnenten von Entertainment on Demand geht hervor, dass Netflix weiterhin führend in Sachen Werbeerlebnis ist. Der höchste Anteil der Abonnenten ist mit der Anzahl der Anzeigen, der Länge der Anzeigen und der Variation der Anzeigen zufrieden. Disney+ folgt dicht dahinter, insbesondere bei der Relevanz der Werbung. Paramount+ verzeichnete zwar einen starken Zuwachs an Abonnenten, aber nur 18 % von ihnen sind mit der Anzahl der Werbeunterbrechungen pro Sendung zufrieden.
Werbeblöcke tragen dazu bei, VoD-Diensten zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen, aber die Erfahrung der Abonnenten bleibt für ein nachhaltiges langfristiges Wachstum entscheidend. Zu viele irrelevante Anzeigen können das Erlebnis verschlechtern und zur Abwanderung führen.
Nachdem Netflix bereits mit World Wrestling Entertainment in die Live-Sportarena eingestiegen ist, hat das Unternehmen nun einen umfangreichen Vertrag mit dem französischen Sender TF1 unterzeichnet, der es Abonnenten ermöglicht, direkt über die App auf Live-Inhalte zuzugreifen. Mit der Ankündigung, NASA-Weltraumexpeditionen live zu übertragen, geht Netflix ebenfalls neue Wege.
Diese Innovationen tragen in Großbritannien bereits Früchte: Jeder zehnte neue Abonnent gibt Live-Sportinhalte als Grund für seinen Beitritt an. Die Weigerung von Netflix, sich vollständig in Plattformen von Drittanbietern wie Apple TV zu integrieren, wird ebenfalls immer deutlicher; das Unternehmen positioniert sich eher als führender Content-Aggregator denn als Beitragszahler. Diese Strategie stellt den langjährigen Ansatz von Prime Video, Kanäle von Drittanbietern in sein Ökosystem zu integrieren, direkt in Frage.
Da werbefinanzierte Modelle die Streaming-Landschaft umgestalten, hängt der Erfolg davon ab, zu verstehen, wer zuschaut, warum er ein Abonnement abschließt und was ihn bei der Stange hält. WorldPanel by Numerator's Entertainment on Demand Einblicke helfen Ihnen, der Kurve voraus zu sein - und Ihren Mitbewerbern.
Setzen Sie sich mit unserem Experten Dominic Sunnebo in Verbindung, um zu erfahren, wie es weitergeht.

